Zusammenhang zwischen Botenstoffen und Depression bzw. Bipolarer Störung (deutsche Version)

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Die biochemischen Prozesse im Gehirn spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Depressionen und bipolaren Störungen. Besonders wichtig sind die sogenannten Neurotransmitter (Botenstoffe), die für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen verantwortlich sind. Ein Ungleichgewicht dieser Botenstoffe kann zu psychischen Erkrankungen beitragen.


🧠 1. Wichtige Botenstoffe und ihre Rolle

🔵 Serotonin („Glückshormon“)

  • Reguliert Stimmung, Schlaf, Appetit und Schmerzempfinden.
  • Bei Depressionen oft zu niedrig → führt zu gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen.
  • Bei bipolaren Störungen schwankend → kann in depressiven Phasen niedrig sein, während es in manischen Phasen normal oder erhöht sein kann.

🟢 Noradrenalin („Stresshormon“)

  • Zuständig für Aufmerksamkeit, Wachheit und Motivation.
  • Bei Depression oft zu niedrig → führt zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Antriebslosigkeit.
  • Bei bipolaren Störungen schwankend → kann in manischen Phasen erhöht sein, was zu Ruhelosigkeit und Überaktivität führt.

🟠 Dopamin („Belohnungshormon“)

  • Verantwortlich für Motivation, Freude und Antrieb.
  • Bei Depression häufig vermindert → Betroffene empfinden weniger Freude (Anhedonie).
  • Bei bipolaren Störungen in manischen Phasen oft zu hoch → kann zu gesteigertem Antrieb, Euphorie und Impulsivität führen.

🟡 Glutamat & GABA („Gegenspieler im Gehirn“)

  • Glutamat ist der wichtigste erregende Botenstoff → zu viel kann Angst und Übererregung fördern.
  • GABA (Gamma-Aminobuttersäure) wirkt hemmend und beruhigend.
  • Ungleichgewicht zwischen Glutamat und GABA kann zu Stimmungsschwankungen und Angstgefühlen beitragen.

🔬 2. Wie beeinflussen diese Botenstoffe Depression & Bipolare Störung?

🌀 Depression

  • Ein Mangel an Serotonin, Noradrenalin und Dopamin führt zu:
    • Antriebslosigkeit
    • Gefühl der Leere
    • Konzentrationsproblemen
    • Schlafstörungen
    • Freudlosigkeit

⚡ Bipolare Störung

  • Manische Phase:
    • Erhöhtes Dopamin & Noradrenalin → Hyperaktivität, Euphorie, Schlaflosigkeit
  • Depressive Phase:
    • Mangel an Serotonin, Noradrenalin & Dopamin → Antriebslosigkeit, Depression

💊 3. Behandlung: Einfluss auf die Botenstoffe

Antidepressiva (z. B. SSRI, SNRI, Trizyklika)

  • Erhöhen Serotonin & Noradrenalin → helfen bei Depressionen
  • Werden bei bipolarer Störung vorsichtig eingesetzt, da sie Manien auslösen können

Stimmungsstabilisierer (z. B. Lithium, Antikonvulsiva)

  • Regulieren Dopamin & Glutamat → stabilisieren Stimmungsschwankungen bei bipolaren Störungen

Neuroleptika (z. B. Quetiapin, Olanzapin)

  • Blockieren übermäßige Dopamin-Aktivität → hilfreich in manischen Phasen

📌 Fazit

Depression und bipolare Störung sind eng mit einem Ungleichgewicht der Neurotransmitter verbunden. Während Depression oft durch einen Mangel an Serotonin, Noradrenalin und Dopamin gekennzeichnet ist, zeigt die bipolare Störung extreme Schwankungen dieser Botenstoffe. Die Behandlung zielt darauf ab, diese Ungleichgewichte zu regulieren und so die Stimmung zu stabilisieren.


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