Die affektiven Störungen oder auch Affektstörungen sind eine Gruppe von psychischen Störungen. Ihr gemeinsames verbindendes Merkmal ist vor allem eine klinisch bedeutsame Veränderung der Stimmungslage.
Dabei können die Gemütsbewegungen (Affekte) in Richtung Depression gedrückt oder in Richtung Manie gesteigert sein. In diesem Zusammenhang wird der Begriff Affekt im Sinne von Grundstimmung gebraucht. Diese Stimmungsveränderung kann schnell einsetzen (akut), sich langsam entwickeln (chronisch) oder nur phasenweise (episodisch) auftreten.
Ebenso können gleichzeitig formale und inhaltliche Denkstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und gelegentlich auch psychotisches Erleben vorkommen. Für die Diagnose werden verschiedene Aspekte mitbetrachtet, z. B. Antrieb, Spontaneität, Schlafbedürfnis, Appetit, sexuelles Interesse und das soziale Leben des Betroffenen.
Begriff
Der Begriff affektive Störung wird in der 10. Ausgabe der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) im Abschnitt F30-F39 verbindlich definiert. Diese Bezeichnung wird jedoch kritisiert, weil sie besser zur Beschreibung der Angststörungen geeignet wäre, diese aber momentan nicht umfasst.
Bei den hier diskutierten Erkrankungen handelt es sich streng genommen auch gar nicht um Störungen von Affekten (also Gefühlswallungen), sondern um Störungen der Gestimmtheit. Im englischsprachigen Raum wird daher meist von “Mood Disorders” (wörtlich übersetzt “Stimmungserkrankungen”) gesprochen. Früher bezeichnete man die Erkrankungsgruppe als affektive Psychosen oder seltener als Gemütskrankheiten.
(Quelle: Wikipedia)