Angst vor körperlichen Symptomen („Hypochondrie“) im Zusammenhang mit Bipolarer und Unipolarer Störung (deutsche version)


Die Angst vor körperlichen Symptomen, auch als Hypochondrie oder Krankheitsangststörung bekannt, betrifft viele Menschen und kann im Zusammenhang mit bipolaren und unipolaren Störungen besonders ausgeprägt sein. Betroffene nehmen körperliche Empfindungen verstärkt wahr und interpretieren sie häufig als Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung. Diese Angst kann das Leben erheblich belasten und dazu führen, dass Menschen unnötige medizinische Untersuchungen durchlaufen oder sich ständig mit ihrem Gesundheitszustand beschäftigen.


🧠 Warum tritt die Angst vor körperlichen Symptomen bei bipolaren und unipolaren Störungen gehäuft auf?

✔ Erhöhte Sensibilität für innere Zustände – Menschen mit affektiven Störungen nehmen körperliche Veränderungen oft intensiver wahr.
✔ Katastrophisierendes Denken – Depressive Gedanken können dazu führen, dass kleine Beschwerden als lebensbedrohlich empfunden werden.
✔ Kognitive Verzerrungen – In manischen Phasen können Betroffene körperliche Signale ignorieren, während in depressiven Phasen das Gegenteil passiert.
✔ Ständiges Grübeln über die eigene Gesundheit – Dies verstärkt Ängste und führt zu einer negativen Gedankenspirale.

📌 Die Verbindung zwischen Psyche und Körper ist stark – negative Emotionen können körperliche Beschwerden verstärken und umgekehrt.


🔄 Typische Symptome der Angst vor körperlichen Beschwerden

Die Angst äußert sich sowohl psychisch als auch körperlich:

BereichTypische Auswirkungen
GedankenÜbermäßige Beschäftigung mit Krankheiten, Googeln von Symptomen, Angst vor schwerwiegenden Diagnosen
EmotionenAnhaltende Furcht, Panikattacken, innere Unruhe
Körperliche SymptomeHerzrasen, Magenprobleme, Schwindel, Atemnot (oft stressbedingt)
VerhaltenHäufige Arztbesuche, Vermeidung von körperlicher Anstrengung aus Angst vor „Herzversagen“

📌 Der Teufelskreis: Die Angst verstärkt körperliche Symptome, die wiederum neue Ängste auslösen.


🛠 Strategien zum Umgang mit der Angst vor Krankheiten

1. Gedanken hinterfragen & realistische Bewertungen vornehmen

💡 Nicht jedes Zwicken im Bauch bedeutet eine Krankheit.

✔ Statt: „Mein Herz stolpert – ich habe sicher eine Herzkrankheit.“
✔ Besser: „Ich bin angespannt – das kann mein Herzschlag beeinflussen.“

📌 Rationale Bewertungen helfen, Katastrophendenken zu unterbrechen.


2. Begrenzung von Gesundheits-Recherchen im Internet

📌 Häufiges Googeln von Symptomen verstärkt die Angst.

✔ Setze dir eine klare Grenze, wie oft du nach Krankheiten suchst.
✔ Überprüfe, ob die Quelle seriös ist – viele Symptome können viele Ursachen haben.

📌 Nicht jede harmlose Beschwerde muss eine schwere Krankheit bedeuten.


3. Akzeptieren, dass Unsicherheit zum Leben gehört

💡 Niemand kann 100% sicher sein, dass er gesund ist – und das ist normal.

✔ Lerne, mit Unsicherheit umzugehen, anstatt zwanghaft nach Beweisen für Gesundheit zu suchen.
✔ Erkenne, dass absolute Kontrolle über den Körper nicht möglich ist.

📌 Angst verschwindet nicht durch ständige Kontrolle, sondern durch Vertrauen in den Körper.


4. Stress abbauen & den Körper beruhigen

📌 Stress und Angst können selbst Symptome auslösen – Entspannung ist daher essenziell.

✔ Achtsamkeitsübungen & Meditation helfen, sich auf den Moment zu konzentrieren.
✔ Bewegung & Sport können Verspannungen und Stress abbauen.
✔ Regelmäßiger Schlaf & gesunde Ernährung stärken das Wohlbefinden.

📌 Ein entspannter Körper sendet weniger „Alarm-Signale“ aus.


5. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

✔ Eine kognitive Verhaltenstherapie (CBT) kann helfen, irrationale Ängste abzubauen.
✔ Medikamente (z. B. Antidepressiva oder Anxiolytika) können in schweren Fällen unterstützen.
✔ Psychotherapie hilft, die Ursachen der Angst besser zu verstehen.

📌 Hypochondrie ist behandelbar – und niemand muss allein damit kämpfen.


🎯 Fazit: Angst vor körperlichen Symptomen ist überwindbar

✔ Bipolare und unipolare Störungen verstärken oft die Wahrnehmung von körperlichen Symptomen.
✔ Katastrophisierendes Denken kann einen Teufelskreis erzeugen.
✔ Durch gezielte Strategien wie kognitive Umstrukturierung, Achtsamkeit und professionelle Hilfe kann die Angst reduziert werden.

💡 Nicht jedes körperliche Symptom ist ein Zeichen für eine ernste Krankheit – oft ist es die Angst selbst, die den größten Einfluss hat. 💙