Postnatale Depressionen können auch Väter betreffen. Obwohl postpartale Depressionen (PPD) häufiger bei Müttern auftreten, zeigen Studien, dass etwa 4–10 % der Väter innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt ihres Kindes an einer postnatalen Depression leiden können.
Ursachen für postnatale Depressionen bei Vätern:
- Hormonelle Veränderungen
- Testosteronspiegel kann nach der Geburt sinken, während Cortisol (Stresshormon) ansteigt.
- Veränderungen in Serotonin und Dopamin, die die Stimmung beeinflussen.
- Psychische und emotionale Belastung
- Schlafmangel und Überforderung durch die neue Verantwortung.
- Gefühle der Unsicherheit in der neuen Vaterrolle.
- Partnerschaftsprobleme
- Veränderungen in der Beziehung zur Partnerin (weniger Zeit für Zweisamkeit, mehr Fokus auf das Baby).
- Mangel an emotionaler oder praktischer Unterstützung.
- Soziale Isolation
- Weniger Zeit für Freunde und Hobbys.
- Gesellschaftlicher Druck, als Vater stark sein zu müssen.
- Vorgeschichte psychischer Erkrankungen
- Männer mit früheren Depressionen oder Angststörungen haben ein höheres Risiko.
Symptome postnataler Depression bei Vätern:
- Antriebslosigkeit, Erschöpfung und dauerhafte Müdigkeit.
- Reizbarkeit, Wut oder emotionale Abstumpfung.
- Interessensverlust an Aktivitäten, die früher Freude bereiteten.
- Angst, als Vater zu versagen.
- Sozialer Rückzug und Vernachlässigung von Beziehungen.
- In schweren Fällen Suizidgedanken.
Wann sollten betroffene Väter Hilfe suchen?
Wenn die Symptome über mehrere Wochen anhalten und den Alltag stark beeinträchtigen, ist es wichtig, professionelle Hilfe zu suchen (z. B. Hausarzt, Psychotherapeut oder Selbsthilfegruppen).
Es gibt immer mehr Bewusstsein für das Thema, aber viele Männer scheuen sich noch, über ihre Gefühle zu sprechen. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, langfristige negative Folgen für die Familie zu vermeiden.