Energy-Drinks & Bipolare Störung, was ist zu beachten?


Das ist eine sehr gute und wichtige Frage, weil Koffein und andere Inhaltsstoffe von Energy-Drinks bei bipolarer Störung tatsächlich Einfluss haben können.

1. Koffein und Stimmung

  • Energy-Drinks enthalten meist hohe Mengen Koffein.
  • Koffein kann Schlafstörungen verursachen oder verstärken – und schlechter Schlaf ist einer der häufigsten Auslöser für manische oder depressive Episoden.
  • Manche Menschen erleben durch Koffein eine kurzfristige Stimmungsaufhellung oder Aktivierung, was sich bei Bipolarität in Richtung Unruhe, Nervosität oder Gereiztheit verstärken kann.

2. Zucker und schnelle Energie

  • Viele Energy-Drinks haben extrem viel Zucker.
  • Ein schneller Blutzuckeranstieg kann ein kurzes Hoch geben, danach aber ein „Crash“ mit Müdigkeit, Reizbarkeit oder gedrückter Stimmung.

3. Andere Zusatzstoffe

  • Inhaltsstoffe wie Taurin, Guarana oder Ginseng sind zwar oft unproblematisch, aber ihre Wirkung in Kombination mit Koffein ist nicht immer klar.
  • Bei manchen Menschen verstärken sie das Gefühl von Nervosität oder Herzrasen.

4. Wechselwirkungen mit Medikamenten

  • Energy-Drinks können mit Psychopharmaka (z. B. Stimmungsstabilisierern, Antipsychotika, Schlafmitteln) wechselwirken.
  • Besonders heikel: veränderter SchlafrhythmusHerz-Kreislauf-Belastung, und in seltenen Fällen auch erhöhtes Risiko für Angst- oder Maniesymptome.

✅ Mein Fazit:
Energy-Drinks sind bei bipolarer Störung problematisch – vor allem wegen Schlafstörungen, Nervosität und möglicher Antriebsüberschüsse. Wenn überhaupt, dann in kleinen Mengen und nicht nachmittags/abends. Besser wäre, auf milde Alternativen (z. B. Tee, Kaffee in Maßen) umzusteigen und die Wirkung auf die eigene Stimmung genau zu beobachten.